Das war Hack your City! meets Jugend hackt Ost

Schaukeln für Freifunk und den Umweltschutz, Katzenbilder für Internetschönheit und gegen staatliche Zensur – bei Hack your City meets Jugend hackt Ost, veranstaltet vor Ort vom Medienkulturzentrum Dresden, sind am vergangenen Wochenende großartige Projekte entstanden, die auch vom Publikum bei der Präsentation am Sonntag begeistert gefeiert wurden.

Unter großem Applaus präsentierten Tita, Leeloo und Yola Ve ihr Projekt TreeFi. Die Idee leuchtet sofort ein: Umweltschutz ist wichtig für die Zukunftsstadt, doch dafür braucht es Anreize. Tita, Leeloo und Yola Ve haben dafür eine tolle Lösung. Nur wer Energie durch Radeln oder Schaukeln erzeugt, bekommt freies W-LAN durch Freifunk. Die gewonnene Energie wird gleich genutzt, um Bäume und andere Pflanzen damit zu gießen – so gewinnen alle.

Bei Jugend hackt Ost – dem ersten Regionalevent nach zwei Berliner Veranstaltungen in 2013 und 2014 – gab es dafür gleich eine besondere Kooperation: Hack your City ist ein Programm der Open Knowledge Foundation Deutschland und mediale pfade gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog. Im Rahmen des Wissenschaftsjahres – Zukunftsstadt geht es darum, nach Lösungen für die urbanen Räume von morgen zu suchen. Das Thema kam bei den insgesamt 30 Jugendlichen so gut an, dass sich gleich fünf von acht Projekten damit beschäftigten. Neben TreeFi entstanden Lösungen wie MeineGrüneWelle oder Taxi Travel Time auf Grundlage von offenen Daten. Auch wurde der Prototyp einer intelligenten Mülltonne gebaut und ein einfaches Lagersystem für Public Sharing namens Easybay programmiert – alle Projekte gibt es auf hackdash.org zu sehen.

Die 16 ehrenamtlichen Mentor/innen berichten beeindruckt, wie schnell sich die jungen Entwickler/innen auf neue Themen einlassen, gesellschaftliche Probleme erkennen und sofort konstruktiv an machbaren Lösungen dafür arbeiten. Unterstützt wurde dieser Prozess durch die Input-Vorträge zu „Open Data in Sachsen“ von Dietmar Gattwinkel sowie Eric Schwarzrock vom Stadtplanungsamt Dresden zu „Herausforderungen der Stadtentwicklung in Dresden“. Dazu kamen optionale Lightning-Talks zu Themen wie „OpenStreetMap“, „Gedankenlesen“ oder zur „Sensebox“, einem Hardware-Toolkit der Uni Münster.

Auch die kritische Auseinandersetzung mit aktuellen Themen kam nicht zu kurz. Aus dem Bereich Überwachung entstand Neulandeuphonie. Das Team, bestehend aus Jeremy, Markus, Martin, Karl und Jakob, möchte das Internet schöner machen, indem es „böse Wörter“ durch „gute Wörter“ ersetzt – Bilder werden gleich komplett durch Katzenbilder ausgetauscht. Der clevere Hack soll den Anwender für staatliche Zensur und Manipulation von Informationen sensibilisieren. Gedacht ist das Ganze als Installation, die auf Veranstaltungen live demonstrieren soll, wie leicht Informationen verändert werden können.

All die herausragenden Projekte machten es den Jury-Mitgliedern Julia Reda (Europaabgeordnete der Piratenpartei), Dietmar Gattwinkel (Projektleiter Open Data Sachsen) und Rob Wartenberg (Mentor und Mitbegründer des OK Lab Dresden) nicht leicht, eine Auswahl zu treffen. Neulandeuphonie erhielt den „Aha-Moment“-Preis, TreeFi überzeugte das Publikum.

Alle Projekte vom Wochenende sind hier zu finden, alle Fotos dort.

Die Projekte und Preisträger im Überblick

 

 
Projektname Von Preis
zeit ist technik Olivia und Moritz
Intelligente Mülltonne Kolja, Julian, Tigran und Paul Mit Code die Welt verbessern
Meine grüne Welle Noah, Marius und Jupp Sonderpreis: Zukunftsstadt
TreeFi Tita, Leeloo und Yola Ve Publikumspreis
Basic Computer Steven, Jonathan und Anton
Taxi Travel Time Max, Stefan und Marc Bestes Design
Easybay David, Marco, Daniel, Lars, Martin, Maurice und Ian Bester Code
Neulandeuphonie Jeremy, Markus, Martin, Karl und Jakob AHA-Moment