Fachtag: Bildung gegen Hass im Netz und Desinformation
Start: 06.11.2024, 09:00 - 17:00 Uhr
Was können politische Bildung und Medienpädagogik leisten?
Das Internet ist der wichtigste (politische) Debattenraum unserer Zeit. Gerade auch Jugendliche informieren sich online und in sozialen Medien über politische Themen und Zusammenhänge. Allerdings sind digitale Räume hasserfüllten und undemokratischen Angriffen ausgesetzt – so auch im Superwahljahr 2024. Welchen Beitrag können politische Medienbildung und Jugendarbeit leisten, um Hass im Netz und Desinformation den Nährboden zu entziehen und die Stirn zu bieten?
Die Veranstaltenden laden Lehrkräfte sowie Fachkräfte aus Medienbildung, politischer Bildung, Antidiskriminierungsarbeit, Jugendarbeit, Schulsozialarbeit und aus angrenzenden Feldern ein, diese Frage mit ihnen und untereinander zu diskutieren und sich dazu zu vernetzen: in wissenschaftlichen und pädagogischen Inputs und Workshopangeboten zu Hass im Netz, Desinformation, zu Chancen, Möglichkeiten und Grenzen politischer Bildung und Medienpädagogik in schulischen und außerschulischen Kontexten. Letztlich werden die Teilnehmenden gemeinsam eine Bilanz zum Wahljahr 2024 ziehen.
Programmeinblick:
Inputs
Wissenschaftlicher Input zu Hass im Netz und Desinformation | Kirsten Limbecker, Sächsische Landeszentrale für politische Bildung
Input zur pädagogischen Übersetzung an der Schnittstelle von Medienbildung und politischer Bildung gegen Hass im Netz und Desinformation | Lara Franke, Medienforscherin
Workshops nach Themenschwerpunkten
Jugendarbeit Fachstelle Medienpädagogik, Medienkulturzentrum Dresden e.V. |
Feministische Praxis auf Social Media – Counterspeech durch Memes: Antifeministische Strömungen finden sich überall – auch & vor allem im digitalen Raum. In diesem Workshop erfährst du, wo diese Strömungen herkommen und welche Strategien dahinterstecken. Eine Möglichkeit sich kreativ und niederschwellig gegen diese Art von Hass zu wehren & für Gleichberechtigung, Vielfalt und Respekt zu kämpfen, können Memes sein. Lass uns mit Humor und Kreativität gegen antifeministische Narrative vorgehen! |
Politische Medienbildung demo:create und re:set |
Welche Rolle TikTok im Wahlkampf spielt, wurde bei der Europawahl breit diskutiert. Zurecht, denn TikTok ist längst nicht mehr nur für LipSync bekannt, sondern wird zunehmend von jüngeren Personen als Suchmaschine genutzt. Der Workshop befasst sich mit dem digitalen Wahlkampf auf TikTok und den Wahlverfälschungsnarrativen, die nach Wahlen auf der Plattform TikTok in audiovisuellen Formaten auftreten. Insbesondere junge Menschen sind hierbei Adressat*innen antidemokratischer Kräfte in sozialen Medien und müssen präventiv durch Workshopangebote erreicht werden. Das Projekt demo:create hat dafür den prebunking Workshop entwickelt, der für den digitalen Wahlkampf auf TikTok sensibilisiert und die Wahlverfälschungsnarrative nach den Wahlen thematisiert. Dabei wird das neu entwickelte Online-(Selbst-)Lerntool von dem Partnerprojekt re:set genutzt. Das Tool beschäftigt sich mit antidemokratischen und menschenfeindlichen Narrativen, ihren Erscheinungsformen, Plattformlogiken und auch konkreten Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit entsprechenden Inhalten. |
Schule |
In diesem Workshop werden die Bildungsangebote der Aktion Zivilcourage (u.a. die Projekte Goodbye Hate Speech und Schule und digitale Demokratie) zu den Themen Hass im Netz und Desinformation vorgestellt. Schwerpunkt bildet dabei die Auseinandersetzung und Diskussion des Peer-to-Peer-Ansatzes (jugendliche Multiplikator:innen führen eigene Workshops durch und sorgen so für einen Wissenstransfer), welchen der Verein seit vielen Jahren erfolgreich durchführt. Außerdem soll es in einem praktischen Teil um nützliche Methoden und Materialien gehen, mit deren Hilfe Lehrkräfte die Fokusthemen der Fachtagung wirkungsvoll in den Unterricht integrieren können. |
Desinformation |
Informationskompetenz im digitalen Zeitalter: Falschmeldungen, Verdachtsberichte, Lügengeschichten, unklare Quellenlagen und undurchsichtige Algorithmen: Die Funktions- und Wirkweise der Onlinemedien ist für viele pädagogische Fachkräfte sowie Schülerinnen und Schüler kaum noch zu durchschauen. Unser Workshop vermittelt Kompetenzen für den Umgang mit der Informationsflut in Social Media und News-Apps. Wir stellen den kostenfreien Materialpool fit for news sowie zwei interaktive Selbstlernkurse für Jugendliche zu den Themen „Zuverlässige Informationsbeschaffung“ und „Kompetenter Umgang mit Social Media“ vor. Neben Vermittlungsstrategien und Interaktionsmustern der sozialen Medien behandeln wir auch Kriterien des Fact-Checkings. Die Teilnehmenden erwerben wertvolle Kompetenzen, um Jugendliche zu einem selbstbewussten und mündigen Umgang mit digitalen Onlinemedien zu befähigen. |
Radikalisierungsprävention |
Der „PreBunking“ Ansatz – Manipulationsstrategien lernen, um sich dagegen zu schützen: Im Workshop erkunden wir das so genannte PreBunking als wirkungsvollen Präventionsansatz im Umgang mit Desinformation. Wir lernen Methoden kennen und diskutieren Potenziale und Fallstricke aus pädagogischer Sicht. |
Zielgruppe:
Lehrer*innen sowie Fachkräfte aus Medienbildung, politischer Bildung, Antidiskriminierungsarbeit, Jugendarbeit, Schulsozialarbeit und angrenzenden Fachbereichen
Organisatorische Hinweise:
- Die Veranstaltung findet in Präsenz statt.
- Die Zahl der Teilnehmenden ist auf 70 Personen begrenzt.
- Hier gehts zur Anmeldung (externer Link zu eveeno.com)
Die Veranstaltung wird vom Team der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) im Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz und der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung in Kooperation organisiert und ausgerichtet und findet mit Unterstützung durch das Medienkulturzentrum Dresden statt.